"Der Weg ist das Ziel."
Konfuzius
Erfahrungen aus dem Alltag...
Belohnen und Bestrafen:
Weshalb haben Bestrafungs- und Belohnungssysteme kurze Beine?
Damit eine Belohnung oder eine Bestrafung wirkungsvoll ist, müssen meine Kinder entweder Angst vor der Strafe haben oder Lust auf die von mir versprochene Belohnung.
In beiden Fällen funktioniert dies nur, solange mein Kind in einer Abhängigkeit zu mir steht. Diese allerdings nimmt mit zunehmendem Alter ab und mein Zuckerbrot und Peitsche nützen nicht mehr. Deshalb habe ich längerfristig mehr erreicht, wenn ich meine Energien in die Beziehungspflege investiere, als in die Machtausübung durch Belohnen und Bestrafen. Beziehungsaufbau und -pflege bedingt eine innere Haltung der Wertschätzung und einer positiven Einstellung meinem Kind gegenüber. Ich-Botschaften und Aktives zuhören unterstützen mich , wohingegen Stress und Druck wo immer es geht vermieden werden sollte.
Wollen Sie kreative Kinder?
«Willst du kreativ sein, dann beginn in allem einen Wert zu sehen!
So kann ich mir alles zu Nutze machen. Ich zeige Respekt und Dankbarkeit für Dinge, Handlungen und Menschen.
Kreativität ist gesund für unsere Psyche, denn wenn Kreativität voraussetzt, dass ich in allem einen Wert sehe, bedeutet das auch, dass ich dankbar bin, und dass ich den Wert aller Dinge schätze. Das ergibt eine positive innere Haltung zu meiner Umwelt.
Der Kern der Kreativität liegt in der Wertschätzung und diese können wir unseren Kindern vorleben.« BvS
Beispiele aus dem Alltag:
– Aus einer gebrauchten WC-Papier-Rolle einen Schmetterling basteln.
– Eine leere Büchse wird zum Windlicht, Behälter oder Blumentopf.
– Eine Petflasche überlebt als Windrad oder Plastikblume.
– Aus Resten in der Küche ein neues Menu kreieren.
– Auch Dinge, die ich im Haushalt nicht mehr brauche, haben einen Wert und erfreuen jemanden in der Brockenstube.
Aus einem Familienalltag:
Das 5-Jährige setzt mit dem Gartenschlauch den ganzen Sitzplatz unter Wasser.
Sie haben bereits eine gehörige Schelte im Kopf, doch da fällt Ihnen ein, dass Aktives Zuhören eine Option wäre und Sie sagen: «Du wolltest wohl die Blumen giessen, nicht wahr?» Ihr Kind gibt freudestrahlend zur Antwort: «Ja, die hatten Riesendurst!!» Sie sind froh, dass Sie nicht ausgerufen haben. Damit dies nicht nochmals passiert ist eine klare Ich-Botschaft nötig. Diese könnte so lauten:»So schön, dass du mir eine Freude machen wolltest. Jetzt ist grad etwas viel Wasser vergossen worden. Komm, ich zeig dir, wie du mit dem Schlauch hantieren musst, und wo du ihn auch wieder abstellen kannst.»
Wichtig: Damit das Gleichgewicht in einer Beziehung erhalten bleibt, soll nicht nur mein Gegenüber ernst genommen und mit positiven Gedanken auf diesen Menschen eingegangen werden, sondern ich muss gleichermassen auch mich selber ernst nehmen und für mich einstehen.